Ich stamme aus Ostfriesland und dachte, mit meinen Ahnen war nicht viel los. Trotzdem wollte ich mal sehen, aus welchem Holz ich geschnitzt bin. Im Zeitalter des Internets ist ein Stammbaum doch schnell erstellt - dachte ich!

Nun forsche ich seit über fünfzehn Jahren intensiv nach meinen Wurzeln und werde wohl nie fertig werden.

Ich habe Geschichten von Tagelöhnern und wohlhabenden Landwirten, von Auswanderern in die amerikanischen Prairien und Colonisten in den ostfriesischen Fehngebieten gefunden. Von Kirchenmännern, Soldaten und Frauen, denen ein Kind nach dem anderen gestorben ist, bis sie selbst, mit dem letzten im Arm, begraben wurden. Hinter jeder Person steht ein Schicksal und mit meinen Vorfahren war jede Menge los.

Ja, und meine Heimat habe ich auf diesem Weg kennen- und liebengelernt.

Seit ich in Hamburg wohne, habe ich mich natürlich sofort in die Archive, Bibliotheken und Kirchenarchive gestürzt. Mal sehen, was mit den Vorfahren meines Mannes war. Zunächst war es eine Umstellung. Einige Besonderheiten, wie z.B. die patronymische Namensgebung der Ostfriesen, gibt es hier nicht. Dafür trat die Frage auf: Welcher Ortsteil gehörte wann zu Hamburg? War er zu einer bestimmten Zeit dänisch oder preußisch usw.?

Meine Mitgliedschaft in der Genealogischen Gesellschaft Hamburg e.v. (GGHH) mit ihren beiden Bibliotheken hat sich da schon ausgezahlt. Besonders die Bergedorfer Bibliothek mit der Vierlandenkartei hat es mir angetan. Da lässt sich mancher Schatz finden.

Bedanken möchte ich mich bei all den Verwandten, die mir geduldig und bereitwillig Auskunft gegeben haben und besonders bei meiner Mutter, die ein enormes Gedächnis hat.